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7. August 2010 6 07 /08 /August /2010 05:22

Was soll das ? Eine Frage zur Motivation 

Warum verbringt ein Mensch seine Freizeit mit Ahnen- und Familienforschung?


Also bei mir liegt der Fall klar.
Früh erzählte mein Vater mir von Heimat, meinen Großeltern und einem Korridor. Immer wieder zeigte er die spärliche Anzahl Fotos, auf denen meine Ostpreußische Familie zu sehen war. Meine Großeltern weit vor meiner Geburt verstorben, ein Onkel in der "Ostzone" und alle anderen Tod? Vater wusste nicht mal allen Gesichtern Namen zu geben.

So wuchs ich auf mit Begriffen wie Schnakeinen, Kreuzburg, Preussisch Eylau und Ostpreußen. Aber auch Krieg, Soldat, Flucht und Vertreibung, Kurische Nehrung und Kurisches Haff gehörten dazu.
Seine Erzählungen über die Ausflüge nach Königsberg und an die Bernsteinküste glichen, neben den wirklichen Märchen meiner Kindheit , ganz wundervollen Entführungen in eine andere Welt. Zweifelsohne sprach mein Vater in all diesen Erinnerungen von einer für ihn schönen Zeit.

Die schönste, aber auch traurigste der Erzählungen begann mit dem "Ännchen von Tharau", wie Vater meine Oma Anna nannte. Einmal endete es mit Ännchen Lied.
Ich verstand als Kind stets "Entchen", setzte aber zu großes Vertrauen und Respekt in den Vater, als das ich ihn hinterfragt hätte. Schön dumm!

Die Lösung dafür würde ich schon irgendwann finden. So kam es auch.

Mit dem Tod meines Vaters ergab sich das viel besprochene Loch, die Lücke die ein geliebter Mensch hinterlässt. Es entstand Sehnsucht, dieses zu füllen. Aber womit?

Die Frage war schnell beantwortet und das emotionale Phänomen sollte sogleich verarztet und behoben werden. Mein Plan war, folgendes herauszufinden:

Wo ist meine ostpreußische Familie geblieben?
Wo lag Ostpreußen, sein Kreis Pr. Eylau, seine Dörfer Schnakeinen und Tharau?
Wer und wie war meine Ännchen Oma? Wo kam sie her und warum landete sie in der "DDR"?

Fragen über Fragen...... die zu einer Reise in die Geschichte wurden, wie sie mir keiner meiner
Geschichtslehrer je vermittelt hatte.

Ich bin froh diese Reise, gegen alle Widerstände, gemacht zu haben denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..........
z.B. der Herausforderung, die Handschrift von Oma Anna zu entziffern....
  

Oma-1-05.12.jpg






















9. Februar 2010 2 09 /02 /Februar /2010 18:16


Am 24.11.2009 meldet sich die Tochter der von mir gesuchten Sonja Thiel und somit Enkeltochter des Hermann Thiel aus Packerau bei mir. Es ist mein Geburtstag: Ein Omen?
Wird sich meine Vermutung bestätigen, Hermann sei ein Bruder oder zumindest Anverwandter meines Opa Karl gewesen.
Werde ich nun endlich meine Ostpreußische Thiel Familie finden?

Die Enkelin fand mich über die Seiten dieses Blog! Ich bin sehr dankbar, dass sie Kontakt zu mir aufnahm. Nun erfuhr ich mehr zu der von mir gesuchten Thiel Familie. Einiges bleibt aber weiterhin im Dunkeln und einmal mehr kann ich nicht anknüpfen.
Noch nicht und irgendwann finde ich vielleicht den Schalter, nachdem ich bereits soviel Lichtblicke während meiner Familiensuche erhielt.

Vielleicht erfahre ich dann, welche der unzähligen Thiel Linien in Ostpreußen die meine war......

5. April 2009 7 05 /04 /April /2009 00:00

Notizen-Familie.jpg



oder Opa Karl ... aber kein Weg führt zurück


Da sind sie also wieder, Vaters Notizen.
Karl Thiel, geb. 15. Februar 1888 in Schnakeinen / Ostpr.
+ 26.April 1933 in Kissitten


Geburts- wie Sterbeort lagen, nah beieinader, kurz vor der Stadt Kreuzburg -OPR-, im Kr. Pr. Eylau



Karl Thiel ist also Annas Mann, mein Opa. Karl war durch Kriegseinwirkungen im I. WK versehrt durch einen Lungensteckschuss, an dessen Folgen er auch verstarb.


So und das ist dann schon alles, was ich über Karl weiss. Allerdings habe ich da so einige heisse Spuren die meine Hoffnung aufrecht halten, doch noch etwas mehr über meine Thiel Familie zu erfahren.

Gesucht werden folgende Personen bzw. die Nachkommen der Familien

Hermann Thiel  *31.Juli 1884, Bauer in Packerau bei Tharau. Hermann wohnte nach der Flucht in Selsingen bei Bremervörde er verstarb in den 1970ern in Zeven (Quelle: Pr. Eylauer Kreisblatt)
Hermann hatte mind. drei Kinder:
Gerhard Thiel
  *4. August 1922, nach der Flucht lebte er in Bad Segeberg, Beim Schützenhof 9.
Sonja Thiel  *27. Mai 1928, später Kreis Zeven, Bremervörde.
Die Existenz noch einer Tochter, jedoch ohne Namen ist bekannt.

Dies sollte nicht lange so bleiben:

November 2009: Familie Thiel gesucht - gefunden?



Gustav Thiel * c
a. 1895, Gartenmeister in Tharau Gut, später lebte er mit seiner Familie in Mittelbexbach, Hauptstr. 10, Saarland.
Seine Frau war Martha, geb. Neumann  * ca. 1896. Deren Kinder waren
Fritz Thiel  *1919, Gärtner
Erich Thiel *ca.1922, Gärtner, wird als Soldat in Russland vermisst
Karl Thiel  *ca. 1926, Gärtner, Karl und Bruder Fritz arbeiten später    wohl in den Stadtverwaltungen Sulzbach / Wiebelskirchen.
Anna Thiel *ca. 1936, oo Mühlenbacher in Ottweiler / Saar. Tochter: Erika Mühlenbacher

Hinweise zu diesen Personen entnehme ich den Tharauer Einwohnerlisten und der
Dorfchronik Tharau von Paul Boldt

Zu dieser Thiel Familie ergibt sich 2009 erstaunliches:

März 2009: Gesucht - gefunden ?


 Wer kann irgendeinen Hinweis zu diesen Familienmitgliedern geben oder hat noch eine ganz neue Idee, wie ich nach ihnen bzw. ihren Nachkommen suchen kann?
Die Vermutung liegt nahe, dass es sich hier um Verwandte handeln könnte.


Vielleicht gibt es ja doch noch einen Weg zurück!

Hatte sich mein Vater mit dem Geburtsort meines Großvaters Karl Thiel evtl. geirrt?



 Thiel Familien
Der Name Thiel stammt aus dem germanischen, vom althochdeutschen thiot = Volk / Menschen ab (einfache Erklärung). Bei den ostpreussischen Thiel Linien scheint es sich u.a. um Salzburger Emigranten ( um 1730 eingewandert) zu handeln. Der Name taucht aber auch in Schlesien, Mittel - und Süddeutschland verstärkt auf.
Nach 1945 ist er gehäuft auch im nördlichen Ost/West Deutschland und der sowjetisch besetzten Zone zu finden.




Das Foto stammt aus den 1920ern.
Es wird irgendwo in der Stadt oder der näheren Umgebung von Kreuzburg entstanden sein.
Im Hintergrund könnte ein Bahnhof oder eine Gaststätte sein (vielleicht der Stadtgrund in Kreuzburg?).
Anlass soll eine Betriebsfeier gewesen sein.

Angaben von Ernst Thiel *4.6.1920 in Schnakeinen / Kreuzburg. Dritter Sohn des
Karl Thiel ist der 3. v.l., 3. Reihe v. u.


Wer kann helfen?
Hier komme ich also nicht weiter und suche nach weiteren

Die Suche geht weiter: November 2011
Trotz der vielen Hinweise und geahnt heisser Spuren scheine ich mich bei der Thiel Suche im Kreis zu drehen. Weiterhin keine Anknüpfung an Opa Karl Thiel...
Eine Anfrage in polnischen Archiven verlief mehr wirr als wahr, dafür aber gewinnbringend für die polnischen Kassen.
Ohne Standesamtsurkunden oder Kirchenbucheinträge werde ich die Altvorderen des Karl Thiel nicht finden. Aus Mangel an Informationen kann ich nur darauf vertrauen, das Oma und Opa in Tharau, Kreuzburg oder Mahnsfeld getraut wurden. Für Kreuzburg bestehen nur Heiraten bis 1845, in Tharau enden sie 1873.
Im Standesamt I Berlin gibt es keine Personenstandsunterlagen zu meinen Orten, teilt man mir mit.
Einzige Hoffnung: Das Evangelische Zentralarchiv Berlin (EZA). Dort gibt es Verfilmungen von Heiraten und Taufen in Mahnsfeld bis 1944.
Eine Anfrage zu Einträgen der Heirat meiner Grosseltern und derTaufe und Heirat meines Onkel Gustav wird negativ beantwortet.
Fatal Error, fataler Fehler denn ich weiss das es sich hier zumindest in einem Fall um eine Fehlinformation handelt.
Ich bin im Besitz der Kopie des Trauscheines meines Onkels
Trauschein Gustav
Ich lese Mahnsfeld und sehe auch das Mahnsfelder Siegel


Hochzeitsbild-Gustav.jpg
Mein Onkel Gustav Thiel mit Tante Sophie. Augenscheinlich nach der kirchlichen Trauung in Mahnsfeld.
1. Reihe v.o., vierter von li.: Mein Vater Ernst Thiel
3. Reihe v.o., vierte von li.: Oma Anna Thiel, geb. Matz, Sophie Thiel, geb. Bass, Gustav, Amalia Bass
Reihe unten, zweiter v.r.: Onkel Horst Thiel
Es mag ja sein, das ich auch im Mahnsfelder Kirchenbuch die Heirat meiner Grosseltern Thiel (ca. 1908/1911) und auch die Geburt meines Onkel Gustav *1911 nicht finden werde. Eindeutig scheint mir aber, das seine Trauung 1938 darin enthalten sein muss.
Zu allem Ärger und Überfluss kann ich selbst die Seiten weder in Berlin noch in den Lesesälen der Mormonen einsehen. Nach deutschem Recht unterliegen diese Filme einer Sperrfrist.
Wenn ich richtig informiert bin werde ich also nur noch 18 Jahre auf die Fortsetzung meiner persönlichen Recherche warten müssen.

Wie dumm ist sie, die deutsche Bürokratie!
Da hat man schon alle und alles verloren, auseinander gewürfelt, zu Tode gekommen oder anders geschunden.
Nichts bleibt, nicht einmal durch ein Papier wird man verbunden.

Wie wohl bei jedem zünftigem Ahnen- und Familienforscher siegt mein Dickkopf und so schnell gebe ich nicht auf. Werde mir oben genannte Frist also vertreiben mit der

Suche nach Familie Dreier



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