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25. Februar 2011 5 25 /02 /Februar /2011 09:42

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In einer Mail vom September 2010 schreibt Bernhard:

...

Wie gesagt war ich vor ein paar Tagen am Frisching. Mein
Weg führte mich von Mahnsfeld Richtung kl. Bajohren.
Nach ein zwei Kilometer kamen mehrere Sandgruben in denen
noch abgebaut wurde. Danach wurde die Strasse immer
schlechter und man sah dass dieser Weg nicht mehr gross
benutzt wurde. Jedoch ist die Landschaft mit jedem
Meter dem Frisching entgegen immer wilder, hügeliger und
interessanter geworden. Kurz vor dem Frisching
musste ich dann mein Auto stehen lassen weil die Strasse
zu schlecht war. Fuss ging ich dann an den
Fluss von der nördlichen Seite. In alten Aufzeichnungen
habe ich gelesen dass viele Deutsche früher hierher
zum Baden kamen. Die Stelle war absolut abgeschieden,
hierher kommt kaum mehr einer da die Strasse fürchterlich
ist jedoch war die Gegend absolut atemberaubend und ich
denke hier ist die Zeit stehen geblieben.

29 Seepothen Bhf

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26_Lichtenhagen_Ki.JPG
 
Ich bin Sonntag vor einer Woche von Lichtenhagen kommend nach Mahnsfeld gefahren und wollte dann von dort aus nach Bajohren an der Mühle Mahnsfeld vorbei über die Brücke.Von der Kreuzung wo das Mahnmal aus dem ersten WK ( es steht noch immer) ist habe ich dann die Strasse nach Süden Richtung Frisching genommen. Es geht zuerst recht steil (für Samlandverhältnisse) bergauf. Nach ca. 500 bis 700 m erscheint links eine riesige Sandgrube. Sie war sicherlich mehrere hundert Meter im Durchmesser und vom oberen Rand bis auf den Grund der Grube auch 60 80m tief. Mich würde interessieren ob schon zu deutscher Zeit dort Sand abgetragen wurde. Wie ich gesehen habe herrscht dort rege Betriebsamkeit; die LKW`s kommen und gehen. Von dort aus ging es immer noch etwas nach oben bis zum höchsten Punkt.Ich denke das war dann der Galgenberg. Von dort ging es rechts vom Weg fast senkrecht bergab. Auch so 70 Höhenmeter. Es war wunderschon man konnte kilomerweit sehen. Ich weiss jedoch nicht ob dies auch früher schon so war, oder ob es sich hierbei um eine ausgebeutete Sandgrube handelte.Danach folgte ich weiter dem Weg, der zusehends schlechter wurde. Es ging dann wieder bergab dem Frisching entgegen, vorbei an einer weiteren Sandgrube. Die Gegend war atemberaubend schön. Die Strasse wurde
kurz vor dem Frisching so schlecht dass ich mich entschloss umzudrehen. Alles sah so unberührt dort aus als sei in den letzten Jahrzehnten niemand mehr in dieser Gegend gewesen.Auf dem Rückweg an der Sandgrube habe ich mich dann unterhalten mit ein paar Arbeiter, die mir jedoch glaubhaft versicherten, dass der Weg über die Brücke bis nach Bajohren geht: und an der Kreuzung in Mahnsfeld steht auch ein Schild (Majskoje/ Bajohren 6 km ) Somit wollte ich dieses Wochenende es von der anderen Seite versuchen.
 
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Kommentare

H
Vielen Dank für die Fotos "unserer" Kiesgrube!!!
Antworten
H
Die Kiesgrube gehörte meinem Großvater Emil Kuhnke aus Mahnsfeld und wurde schon vor dem Krieg für den Autobahnbau benutzt. Emil Kuhnke war mit Alwine Kuhnke, geb. Podehl (Mühle Mahnsfeld) verheiratet. Am Sonntag, 28. Januar 1945 brannte das Wohnhaus durch Bomben vollständig aus. Mein Großvater und seine Frau konnten sich retten und gingen ohne jegliche Habe zu dem befreundeten Arthur Saager nach Ramsen (2 km). Dort trafen sie gegen Mittag ein. Am frühen Nachmittag kamen Offiziere der noch kämpfebden Hermann-Göring-Division auf den Hof, die ganz eindringlich zur Flucht rieten. Als dann gegen 14.00 Uhr russische Panzer in Sicht kamen, blieb nur noch die Möglichkeit, mit dem Opel zu flüchten. Die reisefertigen Treckwagen blieben stehen. Und zwar konnte man noch über einen eigenen Feldweg auf die Autobahn flüchten, da die Straßen durch Trecks total verstopft waren. So verließ man Ramsen ohne Mitnahme irgendwelcher Gegenstände, außer einer Tasche mit Versicherungspolicen, einem geräucherten Schinken, einem Koffer voll Schnaps und einigen Benzinkanistern. Der Platz im Opel für 8 Personen, nämlich: Arthur Saager, Hertha Saager mit den Töchtern Irene, Rosa, Annemarie und Christa sowie Emil und Alwine Kuhnke. Über den Feldweg erreichte man die leere Autobahn und man fuhr in Richtung Heiligenbei bis Billshöfen. In der Hoffnung, bald wieder zurückkehren zu können, blieb man dort bis 2. Februar. Am 2. Februar wurde die Weiterfahrt wegen der näherkommenden Front erforderlich. Mit dem Opel Blitz fuhr man zunächst in Richtung Braunsberg. Hier war aufgrund des Kessels der Roten Armee kein Durchkommen möglich. Somit blieb dann nur der Weg über das Frische Haff. In Leysunen fuhr man auf das zugefrorene Haff. <br /> Das Haff ist 100 km lang, 25 km breit und 5 bis 10 m tief. Diese 25 km galt es nun zu überqueren, um auf die Nehrung zu gelangen. Die Eisstärke war ausreichend. <br /> Man war das erste Fahrzeug auf einer neuen "Fahrbahn" über das Haff nach Narmeln, da auf der vorherigen Spur zu viele Eiseinbrüche - auch durch die Tieffliegerbeschüsse - eingetreten waren. <br /> Auf der Fahrt in die neblige Ungewißheit wurde kein Wort gesprochen. Man hat nur im stillen gebetet, daß alles gut gehen möge. Alle waren ständig darauf eingestellt, einzubrechen und gemeinsam zu ertrinken.<br /> Man erreichte Narmeln und fuhren die Nehrung entlang bis Kahlberg, wo man um 19.00 Uhr ankam. Es wurde draußen übernachtet bei 25 Grad minus. <br /> Am Sonnabend, 3. Februar 1945 brach man um 3.30 Uhr auf und fuhr in der Treckkolonne die Nehrung entlang in Richtung Danzig. Um 10.00 Uhr machten wir Rast in Tiegenhof. Um 12.00 Uhr war man in Rothebude, wo man bis 18.30 Uhr auf das Übersetzen mit der Fähre über die Weichsel wartete.<br /> Die Chausseegräben auf der Fahrtstrecke waren randvoll mit zusammengeschossenen Trecks gefüllt. Man hatte das Glück, daß es keine Tieffliegerangriffe gab, weder während der Fahrt auf der Nehrung, noch bis zur Weichsel noch während der Wartezeit bis zum Übersetzen.<br /> Nach dem Übersetzen wurde die Danziger Chaussee befahren. So kam man um 20.00 Uhr in Quadendorf an (Kreis Danzig-Land). <br /> Auf dem Hof der Familie Bartsch bekam man Unterkunft. Hier hatten auch die deutschen Soldaten Quartier gemacht, mit denen man zusammen kochte. Auch jetzt hatte man noch immer die Hoffnung bald zurückkehren zu können. <br /> Somit blieb man vom Sonntag, den 4. Februar bis zum Sonntag, den 11. Februar 1945.<br /> <br /> Am Montag, den 12.Februar zur Mittagszeit fuhr man wegen der näher kommenden Front <br /> mit den Soldaten über Danzig, Zoppot, Gotenhafen nach Adlershorst. Der grüne Opel wurde von den Soldaten in Schlepp genommen, um Benzin zu sparen. Man ging zu Fuß oder konnte im Stahlwagen der Soldaten sitzen. In Adlershorst übernachtete man in einem Kinderheim. <br /> <br /> Am Dienstag, den 13. Februar war morgens um 8.00 Uhr Abfahrt. Um 13.00 Uhr hatten man Quartier bei (wieder) Bartsch in Weißfluß bei Rheda gefunden.<br /> Mittwoch, 14. Februar wurde wieder um 8.00 Uhr aufgebrochen. In Neustadt an der Rheda wurde Frühstück gemacht. Um 15.00 Uhr beschlagnahmte eine SS-Streife in Trispin (Westpreußen-Pommern-Grenze) den Opel. Man wurde zu Fuß zum Bahnhof geschickt. Der Zugverkehr war jedoch schon eingestellt worden. Also ging man wieder zurück zur Streife. Da Emil Kuhnke gehbehindert war, brauchte alles sehr viel Zeit. Von der SS wurde man, da ja der Opel beschlagnahmt wurde, auf ein offenes Lastauto gesetzt und kam so um 2.15 Uhr in Köslin an, wo man bis zum Morgengrauen auf den Fliesen des Bahnhofsgebäudes geschlafen hat. Emil Kuhnke saß auf irgendeiner Sitzgelegenheit und hielt Wache.<br /> Am Donnerstag, dem 15. Februar erhielt man in Köslin ein Privatquartier und konnte auch zum ersten Mal in Betten schlafen. Hier blieb man auch am Freitag, den 16. Februar. Am Sonnabend, den 17. Februar ging man zum Markt in Köslin und hat dort gewartet, bis das Militär die Gruppe mitnahm. Mit verschiedenen Fahrzeugen - auch Trecker mit Anhänger - ist die Gruppe bis Stettin gekommen. Die Nacht verbrachte man im Bunker des Bahnhofs.<br /> <br /> Am Sonntag, dem 18. Februar fuhr die Gruppe morgens um 7.00 Uhr von Stettin mit der Bahn ab. In Güstrow/Mecklenburg, wo die Gruppe bleiben wollte, wurde sie wieder in die Bahn gesetzt und kam sodann in Hamburg an . Hier übernachtete man in einer Schule.<br /> <br /> Am Montag, dem 19. Februar fuhr die Gruppe um 14.00 Uhr vom Bahnhof Altona nach Buchholz/Nordheide. Hier übernachtete man auch in einer Schule.<br /> <br /> Am Folgetag (Dienstag, 20. Februar - Emils Geburtstag) wurde die Gruppe nach Moisburg-Staesbeck verfrachtet und von hier aus nach Holvede gefahren. <br /> In Holvede bekamen Arthur, Hertha und Christa ein Zimmer bei Ahlfeldt, Emil und Alwine bei Fritz Meyer (Holtens), Irene bei Grimm, Rosa bei Löhn und Annemarie (Mieze) einen Verschlag bei Emma Löhn.
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H
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